Prototyping im Produktmanagement
Prototyping ist eine tolle Sache. Auch Nicht-Designer/innen, die im Produktmanagement arbeiten, sollten in der Lage sein, Ideen zu visualisieren, um sie zu testen.
Prototyping im Produktmanagement: 3 Prototyping-Formen für Nicht-Designer
Das Thema Prototyping bereitet dir Kopfzerbrechen? Es ist nicht so kompliziert, wie du denkst! Folge unseren Tipps und beginne einfach. Prototyping ist eine wertvolle Methode, die auch du nutzen solltest. Selbst als Nicht-Designer im Produktmanagement solltest du in der Lage sein, Ideen zu visualisieren. Diese Visualisierungen sind unerlässlich, um deine Ideen zu konkretisieren und sie deinen Kunden vorzustellen. Prototyping hilft dabei, die Anforderungen an ein Produkt zu klären, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und in der Entwicklung zu testen.
#1 Visualisiere deine Idee auf Papier
Der erste Schritt beim Prototyping beginnt oft mit den klassischen Mitteln: Stift und Papier, also Sketching oder Papierprototyping. Low-Fidelity-Prototypen werden aus einfachen Materialien wie Papier, Stift und Kleber erstellt und sind kostengünstig sowie zeiteffizient. Deine Idee, dein Konzept, wird skizziert, sodass es nicht nur in deinem Kopf, sondern auch auf dem Papier existiert. Diese Sketches bieten eine visuelle Darstellung deiner Ideen. Es geht nicht um ästhetische Perfektion oder absolute Genauigkeit, sondern darum, Denkhilfen und Kommunikationsmittel zu schaffen. Papierprototyping ist die Verbindung, deine Idee vom Kopf über die Hand aufs Papier zu bringen. Auch ein iPad kann dabei hilfreich sein. Es gibt einfache Apps, mit denen Fotos von Skizzen gemacht und zu einem Prototyp zusammengeführt werden können. Mit Papierprototypen, Sketches und einfachen Apps kannst du erste Tests durchführen. Natürlich haben sie ihre Grenzen, und solche Prototypen sind nicht immer für die Präsentation beim Kunden geeignet. Dafür gibt es fortgeschrittene Prototyping-Formen.
#2 Nutze Präsentationstools für ansprechende digitale Prototypen
Es gibt zahlreiche Tools, die du nutzen kannst, um digital zu prototypen. Ein digitaler Prototyp sollte für sich selbst sprechen können. Häufig werden PowerPoint, Keynote oder Google Slides verwendet. Diese Präsentationstools eignen sich hervorragend, um schnell und dennoch ansehnliche Prototypen zu erstellen. Es erfordert etwas mehr Aufwand als Papierprototyping, bietet jedoch Vorteile. Du kannst den Prototyp interaktiver gestalten und deine Ideen auf verschiedenen Folien abbilden. So erhält der Kunde ein besseres Verständnis dafür, wie das Produkt funktioniert. Beim digitalen Prototyping kannst du auch mit Text arbeiten. Lorem Ipsum, ein Platzhaltertext, wird oft in Prototypen verwendet, um das Visual Design zu zeigen. In manchen Fällen reichen einfache Textfelder, um anzuzeigen, dass hier Text stehen soll. Ein weiterer Vorteil digitaler Prototypen ist, dass sie genutzt werden können, um Feedback von Benutzern oder Kunden einzuholen. Dieses Feedback hilft, Missverständnisse zu vermeiden und das Produkt entsprechend den Erwartungen zu verbessern.
#3 Nutze spezialisierte Tools zur Steigerung der Interaktivität
Zwei favorisierte spezialisierte Tools sind Marvel und InVision. Beide bieten zahlreiche Funktionen. Du kannst Bilder hochladen und Hotspots, also Klick- oder Tab-Flächen, darauf platzieren, um die Funktionsweise des Produkts zu demonstrieren. So kannst du komplexere Prototypen mit Verzweigungen erstellen, die der Kunde testen kann. Auch Ideen, die du in PowerPoint oder Keynote visualisiert hast, kannst du als Bilder exportieren und in diese Tools laden. Dies erhöht die Interaktivität und verleiht deinem Projekt mehr Vitalität und Realität. Durch die konkrete Anwendung kannst du neue Erkenntnisse gewinnen.
Wann ist welcher Prototyp im Product-Life-Cycle angebracht?
Ideal ist es, wenn es sich um ein völlig neues Produkt handelt, was jedoch selten vorkommt. Sketching sollte stets Teil deiner Arbeitsweise sein, da es mehr ein Denken mit der Hand als ein Prototyping im engeren Sinne ist. Auch die Zielsetzung des Prototypings spielt eine Rolle. Geht es um kleine oder wesentliche Veränderungen? Manchmal reichen drei Folien in Keynote, um die Situation vorher, währenddessen und danach zu veranschaulichen. Bei komplexeren Änderungen sind Tools wie InVision besser geeignet. Die Designer-Toolbox ist heute viel zugänglicher als vor einigen Jahren und auch für Nicht-Designer leichter anwendbar.
Mach etwas real, was noch nicht existiert
Das Ziel des Prototypings ist es, etwas zu erschaffen, was noch nicht existiert. Rapid Prototyping nutzt Technologien wie 3D-Druck, um schnell physische Modelle zu erstellen und diese zu testen. Im Produktmanagement setzen wir auf digitale Tools, um schnell Prototypen zu erstellen. Nimm möglichst viele Schritte heraus, um den Prozess so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Das ist die Macht des Prototypings: Du kommst sehr schnell sehr weit, auch wenn der Prototyp später verworfen wird. Im Prototyping-Prozess eignest du dir Wissen an und kannst Dinge testen, die es noch nicht gibt. Je schneller du dahin kommst, desto besser.
Kurz und bündig: Der Prototyping-Prozess
Das einfache Aufzeichnen, der Papierprototyp, sollte der Anfang deines Prototyping-Prozesses sein. In der Softwareentwicklung bietet das Erstellen von Prototypen viele Vorteile, wie die Möglichkeit, frühzeitig Feedback zu erhalten und Anpassungen vorzunehmen. Deine Ideen werden visuell dargestellt. Dann kannst du zum digitalen Prototyp übergehen und einfache Tools wie PowerPoint, Keynote oder Google Slides nutzen. In diesem Schritt sollte der Prototyp bereits für sich selbst sprechen. Im letzten Schritt kommen spezialisierte Tools wie Marvel oder InVision hinzu, um Interaktivität, Vitalität und Realität zu erreichen.
Unser Tipp für dich: Mach es dir einfach!
Ein sehr guter Weg, um Tools wie Marvel und InVision zu nutzen, ist, Screenshots der bestehenden App zu machen und Änderungen darüber zu legen. UX-Design spielt eine entscheidende Rolle bei der Erstellung realistischer Prototypen und dem Sammeln von wertvollem Kundenfeedback. Verwende Photoshop, Sketch oder PowerPoint, um die auszutauschenden Stellen mit Boxen zu versehen, in die der neue Text geschrieben wird. So erstellst du schnell und einfach einen Prototyp der neuen Version, bei dem das Drumherum bereits vorgefertigt ist.
Wir hoffen, wir konnten dir weiterhelfen. Uns interessieren deine Erfahrungen und Anekdoten als Nicht-Designer im Prototyping. Wie meisterst du Herausforderungen? Erzähl uns deine Geschichten, Tipps und Tricks, die du bei der Erstellung eines Prototyps gesammelt hast.
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