4.7.2023
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Neues Geschäftsmodell entwickeln mit dem Experiment Tracker – erklärt für Produktmanager:innen

Wir haben über die letzten Jahre den Experiment Tracker entwickelt, um Teams dabei zu unterstützen, neue Geschäftsmodelle systematisch zu entwickeln. Unseren Tracker kannst du sowohl bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen als auch auf Feature-Ebene einsetzen. Lies weiter, um zu erfahren, wie er funktioniert!

Wofür genau kannst du den Experiment Tracker überhaupt verwenden?

Der Experiment Tracker bietet Organisationen eine Struktur, um ihre Ideen für neue Geschäftsmodelle, Produkte oder Features systematisch zu testen und erfolgreich zu releasen. Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, indem sie innovative Strategien und Effizienzsteigerungen ermöglicht. Durch den Einsatz des Tools können du und dein Team euch auf die wichtigsten nächsten Schritte fokussieren und damit schneller ein neues Geschäftsmodell oder Produkt entwickeln. Dabei identifiziert ihr systematisch Risiken und führt Experimente durch.

Wie funktioniert der Experiment Tracker?

Der Experiment Tracker basiert auf einem simplen 4-Schritte-Prozess. Diese Schritte schauen wir uns jetzt genauer an.

Der Experiment Tracker verwendet eine systematische Methode, um Experimente effizient zu planen, durchzuführen und auszuwerten.

Schritt 1: Risiken sammeln und priorisieren

Bevor du mit dem Experimentieren beginnst, solltest du die größten Risiken identifizieren und nach Priorität ordnen. Typischerweise starten wir mit dem Value Proposition Canvas oder dem Business Model Canvas, um unsere Idee zu visualisieren.

Danach betrachten wir die Annahmen, die wir getroffen haben, nach denen die Idee, das Geschäftsmodell oder Produkt am Ende erfolgreich sein wird. Falls du gerade ein Produkt oder Geschäftsmodell ausarbeitest, stell dir folgende Fragen, um diese Annahmen bzw. Risiken zu identifizieren:

  • Kunde-Annahmen: Gibt es die Kund:innen? Was ist der Kundenbedarf? Warum möchten die Kund:innen es? Welche bestehenden Lösungen erfüllen ähnliche Bedürfnisse? Was ist die Aufgabe, die die Kund:innen erfüllen möchten und bei der sie Hilfe benötigen?Problem-Annahmen: Welche Probleme bergen die aktuellen Lösungen? Wie zufrieden oder unzufrieden sind die Kund:innen heute? Warum sind sie unzufrieden? Sind die aktuellen Lösungen zu kompliziert, zu teuer, schwer zu finden etc.?Annahmen zum Wertversprechen (Value Proposition): Was wäre das überzeugendste Wertversprechen? Was macht dein Wertversprechen einzigartig? Wie würde es sich durchsetzen? Warum begeistert es deine Kund:innen?Annahmen zur Zahlungsbereitschaft: Wie viel sind deine Kund:innen bereit, für die Lösung zu zahlen? Welche Preispunkte sind typisch? Wie gestaltet sich die Preisempfindlichkeit? Wie kannst du Ankerpreise nutzen, um den Preis zu erhöhen? Wie hoch wäre der Durchschnittspreis?

Die zentrale Rolle der Kunden bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen kann nicht genug betont werden. Kundenbedürfnisse und -wünsche sind entscheidend für den Erfolg eines jeden Geschäftsmodells.

Anstatt komplizierte Matrix-Darstellungen zu verwenden, empfehlen wir eine einfache Heuristik. Sie hilft dir in den meisten Fällen zuverlässig, die richtigen Schritte zu gehen. Stell dir lediglich diese drei Grundsatzfragen:

  1. Kund:innen + Problem: Gibt es überhaupt eine Nachfrage nach unserem Produkt oder unserer Idee?
  2. Value Proposition: Funktioniert unsere Lösung in unserem Kundensegment?
  3. Channel: Haben wir einen geeigneten Vertriebskanal für unsere Lösung?

Die Logik dabei ist sehr simpel: Ohne Kund:innen, die ein Problem (oder einen Bedarf) haben, wirst du es nicht schaffen, etwas zu verkaufen oder ein Geschäftsmodell aufzubauen. Wenn du Kund:innen mit einem Bedarf hast, benötigst du ein Angebot, dass diese Zielgruppe anspricht. Alle anderen Aspekte eines erfolgreichen Geschäftsmodells, Produkts oder Features sind abhängig von diesen Faktoren. Daher stehen diese im Zentrum der Validierung. Danach schaust du dir den Channel und die Zahlungsbereitschaft an. Da dies die wichtigsten Punkte im Geschäftsmodell sind, nehmen wir diese typischerweise als die größten Risiken.

Schritt 2: Experiment designen und geschäftsmodell entwickeln

Nachdem du deine Risiken priorisiert hast, konzentrierst du dich auf das größte Risiko. Anhand dessen definierst du das Experiment. Indem du das Risiko gezielt angehst und Lösungen findest, kannst du es überwinden oder messbar minimieren.

Frage dich, welche Maßnahmen du ergreifen musst, um das Risiko zu testen. Welche Daten und Metriken sind relevant, um den Erfolg zu messen? Durch eine klare Definition des Experimentes legst du den Grundstein für eine effektive Auswertung anhand aussagekräftiger Daten.

Ziel dieses Schrittes ist, zu ermitteln, ob die getroffenen Annahmen zutreffen. Prüfe diese Aspekte, OHNE das Produkt zu bauen, da du es möglicherweise noch einmal überarbeiten musst.

Hier helfen dir verschiedene Experiment und Tools, auf die wir in diesem Artikel nicht näher eingehen wollen. Eine gute Übersicht findest du jedoch über diesen Link zu Validation Patterns

Schritt 3: Daten und Ergebnisse auswerten – Pivot or Persevere

Nachdem du das Experiment umgesetzt hast, geht es an die Analyse der Ergebnisse. Beobachte das Verhalten von Kund:innen, werte die gesammelten Daten aus und treffe eine fundierte Entscheidung. Frage dich:

„Sollen wir an unserem Geschäftsmodell festhalten (Persevere) oder ist eine Anpassung oder Veränderung notwendig (Pivot)?‟ Geschäftsmodellinnovationen spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie durch die Digitalisierung und digitale Transformation gefördert werden und selbst kleine Änderungen weitreichende positive Auswirkungen haben können.

Wichtig ist, dass du die Ergebnisse des Experimentes nicht nur stumpf auswertest, sondern scharfsinnig nach Lösungswegen suchst und Entscheidungen für ein neues Experiment triffst. Mach dies zu einem iterativen Prozess und verfolge ihn routiniert. So kannst du ein Produkt oder Geschäftsmodell kontinuierlich verbessern und auf deinem Zielmarkt erfolgreich sein.

Schritt 4: Erkenntnisse umsetzen und nächste Iteration beginnen

Nachdem du die Entscheidung getroffen hast, ob du die Idee so belässt, wie ursprünglich geplant, oder nachjustieren (Pivot) musst, gehst du wieder zu Schritt 1 zurück. Setze die Erkenntnisse und Beobachtungen aus dem Experiment um und analysiere, ob und was sich an den Risiken verändert hat. Was ist nun das größte Risiko?

Wiederhole den Prozess, um weitere Risiken zu mitigieren und die Idee dynamisch und effektiv zu validieren. Verschiedene Methoden wie das Business Model Canvas, Design Thinking und agile Methoden können dabei helfen, Geschäftsmodelle zu validieren und zu optimieren. Dieser Zyklus des Experimentierens, Auswertens und Optimierens ist entscheidend, um ein Produkt oder Geschäftsmodell möglichst schnell, günstig und erfolgreich an den tatsächlichen Bedarf des Marktes anzupassen.

Unsere praktische Erfahrung ist, dass viele neue Geschäftsmodelle 2 bis 3 Iterationen benötigen, um das richtige Zielsegment mit einem Problem zu identifizieren. Die Experimente können dir aber auch helfen, Änderungen am Produkt, am Wertversprechen oder am Vertriebskanal vorzunehmen.

Welchen Mehrwert bietet dir der Experiment Tracker für Geschäftsmodellinnovation?

Unser Experiment Tracker ist mehr als nur ein Werkzeug zur Überprüfung und Optimierung von Geschäftsmodellen. Er bietet dir einen erheblichen Mehrwert in den folgenden 3 Schlüsselbereichen:

  • Geschwindigkeit: Indem du dich auf die wichtigsten Risiken fokussierst, ermöglicht dir der Tracker eine effiziente Priorisierung. Dies führt zu einer schnelleren Entwicklung und Verbesserung von Produkten und Geschäftsmodellen. Zudem unterstützt der Tracker die kontinuierliche Anpassung und Entwicklung von Geschäftsmodellen in Unternehmen.
  • Früherkennung von Fehlern: Der Experiment-getriebene Ansatz des Trackers fördert eine Kultur des Lernens und der kontinuierlichen Verbesserung. Du erkennst Fehler und Fehlannahmen frühzeitig und kannst sie beheben, was das Risiko von Fehlinvestitionen minimiert.
  • Struktur und Klarheit: Die im Experiment Tracker integrierte Heuristik zur Geschäftsmodellvalidierung bietet dir und deinem Team eine klare und strukturierte Vorgehensweise. Sie hilft euch dabei, den Überblick zu behalten und euren Fortschritt zu messen. Das führt zu mehr Effizienz und Produktivität. Darüber hinaus spielt der Tracker eine zentrale Rolle bei der strategischen Entwicklung von Geschäftsmodellen in Unternehmen.

Der Experiment Tracker ein somit unverzichtbares Tool, das Geschwindigkeit, Fehlerminimierung und Struktur in deinen Prozess der Geschäftsmodellentwicklung und -optimierung bringt.

Unser Experiment Tracker ist das ultimative Tool zur systematischen Überprüfung und Optimierung von Geschäftsmodellen. Er hilft dir:

  • Risiken zu identifizieren
  • Experimente durchzuführen
  • die Ergebnisse auszuwerten
  • und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen

So erhältst du eine solide Grundlage für den Erfolg deiner Idee. Egal, ob es um die Entwicklung neuer Produkte, die Verbesserung bestehender Funktionen oder die Gestaltung eines überzeugenden Geschäftsmodells geht – der Experiment Tracker ist dein Schlüssel zur Schaffung innovativer Lösungen.

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