14.3.2023
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Was ist meine Aufgabe als Product Owner

Leider kommt es allzu häufig vor, dass Product Owner nur als „Requirements-Übersetzer“ für die Wünsche der Stakeholder:innen eingesetzt werden. Ein Product Owner macht jedoch weit mehr: Er stellt die Verbindung zwischen Geschäftsstrategie und Produktdesign her und beeinflusst somit den gesamten Entwicklungsprozess maßgeblich. Das Aufgabenfeld ist jedoch deutlich umfangreicher. Welche Aufgaben du tatsächlich als Produktmanager:in meistern können solltest – und in welcher Reihenfolge du diese Skills in der Product Masterclass lernst – erklären wir heute!

Die Product Owner Rolle ist eine zentrale Stellung in agilen Teams. Sie ist verantwortlich für die Schnittstelle zwischen Kunden und Entwicklern, übernimmt die Priorisierung von Anforderungen und gewährleistet die Produktqualität, während sie wirtschaftliche Interessen und Kundenbedürfnisse in Einklang bringt.

Was sind meine Aufgaben in der Rolle des Product Owner?

Oft sieht es bedauerlicherweise in Unternehmen immer noch so aus: Stakeholder:innen briefen Produktmanager:innen mit ihren Vorstellungen zu einem neuen Feature, und diese sollen dann die Ideen an das Entwicklungsteam weitergeben – also Requirements übersetzen.

Eine solche Situation alles andere als ein Booster für den Erfolg eines Produkts. Requirements von Stakeholder:innen werden dabei blind übersetzt, Kund:innen oft vernachlässigt und der Wert nicht sauber getestet. So sollte modernes Produktmanagement nicht aussehen. Vielmehr führt es in der Regel zu einer hohen Frustration bei den zuständigen Product Owner. Sie sind nicht wirklich für den Produkterfolg verantwortlich, weil sie ihn gar nicht selber steuern können. Auch nehmen sie nicht alle Aufgaben wahr, die dafür unbedingt notwendig sind.

Zu den Product Owner Aufgaben gehören die ständige Beurteilung von Kundenbedürfnissen und wirtschaftlichen Interessen, um den Erfolg des Produkts sicherzustellen. Der Product Owner arbeitet eng mit anderen Teammitgliedern zusammen und begegnet täglich verschiedenen Herausforderungen. Diese Rolle erfordert spezielle Schulungen und Zertifizierungsprogramme, um die Fähigkeiten zu entwickeln und die Wertmaximierung des Produkts sicherzustellen.

Um zu verstehen, wie es besser geht, kannst du Thomas und Sebastian im heutigen Video bei einem Walkthrough durch die Product Masterclass begleiten. Sie ist entlang des Produktentwicklungszyklus aufgebaut. Dieser kleine Einblick gibt dir zudem eine bessere Vorstellung von deinen Aufgaben als Produktmanager:in und wie die Rolle des Product Owners im Scrum-Team wahrgenommen wird.

Woche 1: Kund:innen und Markt

Stakeholder:innen sind nicht der Markt und in den meisten Fällen auch nicht deine Kund:innen. Stattdessen musst du verstehen, in welchem Markt du arbeitest, und regelmäßig mit deinen tatsächlichen Kund:innen sprechen. In der Product Masterclass machen wir das direkt in Woche 1 mit Nutzerinterviews im Problemraum. So lernst du, wirklich zu verstehen, welches Problem du für deine Kund:innen lösen wirst:

  • Welche Probleme haben die Kund:innen?
  • Wie versuchen sie diese bisher zu lösen?
  • Welche Lösungen gibt es schon auf dem Markt?

Product Owners analysieren die Bedürfnisse der Kunden und maximieren den Wert des Produktes, indem sie das Produkt-Backlog verwalten und priorisieren. Sie fungieren als Bindeglied zwischen den Stakeholdern und dem Entwicklungsteam, um sicherzustellen, dass die entwickelten Produkte den Kundenbedürfnissen entsprechen und den geschäftlichen Zielen des Unternehmens gerecht werden.

All diese Leitfragen helfen dir als Produktmanager:in oder Product Owner:in dabei, die Bedürfnisse und Anforderungen der Kund:innen zu verstehen. Interviewe diese, hole Feedback ein und analysiere die Konkurrenz – so wirst du ein Produkt entwickeln, das den genauen Bedürfnissen der Kund:innen entspricht. Product Owners nutzen die Marktanalyse, um die Entwicklung des Produktes zu steuern und sicherzustellen, dass es den höchsten Wert für die Kunden bietet.

Woche 2: Stakeholder-Management

80 % deiner Arbeit ist Kommunikation. Dazu gehört auch die Kommunikation mit Stakeholder:innen. Daher ist es enorm wichtig, dir klarzumachen, welche Stakeholder:innen wichtig für deinen Produkterfolg sind und wie du sie in die Produktentwicklung einbindest. Denn: Ja, deine Delivery sollte nicht von Stakeholder:innen mit Lösungen befüllt werden, aber Stakeholder:innen wie Sales oder Marketing können dir Input geben, welche Themen sich lohnen, in die Discovery zu nehmen.

Der Product Owner spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Kommunikation zwischen Stakeholdern und Entwicklungsteams zu fördern. Durch regelmäßige Meetings und klare Kommunikationskanäle stellt der Product Owner sicher, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der Produktziele haben und effektiv zusammenarbeiten können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Teams. Der Product Owner koordiniert die Aktivitäten der verschiedenen Scrum Teams und sorgt dafür, dass die Kommunikation reibungslos verläuft. Dies ist entscheidend, um ein kohärentes und erfolgreiches Produkt zu entwickeln.

Woche 3 + 4: Product Discovery – Produktrisiken managen & durch Experimente reduzieren

Agilität in Produktteams entsteht nicht nur in der Delivery, sondern primär in der Discovery. Hier hast du die Möglichkeit, Lösungen schnell ohne Code zu validieren, und kannst so verhindern, dass ihr als Team Dinge baut, die kein Mensch benötigt. Hier gilt es, durch gezielte Experimente zu filtern, was es wirklich in die Entwicklung schafft. Das ist Discovery: Verstehe, wo deine Risiken sind und finde heraus, was wirklich beim Kunden funktioniert und was nicht. So sparst du dem gesamten Team viel Zeit und unnötigen Aufwand im Engineering.

Im Scrum-Framework leitet der Product Owner (PO) die Product Discovery und maximiert den Wert des Produktes. Der PO ist verantwortlich für die Kommunikation mit dem Entwicklungsteam und den Stakeholdern, um sicherzustellen, dass die richtigen Prioritäten gesetzt werden. Durch das Management des Product Backlogs und die Entscheidungsprozesse trägt der PO wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung der Produktvision bei.

Der PO nutzt die Scrum-Methodik, um die Produktentwicklung zu steuern und die Zusammenarbeit im Team zu fördern.

Woche 5: Vision und Roadmapping

Als Produktmanager:in ist es deine Aufgabe, deiner Organisation aufzuzeigen, in welche Richtung ihr euch mit dem Produkt bewegt und auch wie ihr das tut. Hier hilft nicht nur eine starke Produktvision, sondern auch einen Plan, wie ihr dahin kommt. Das Stichwort lautet: Roadmapping. Das sollte bestenfalls kein ausgearbeiteter Plan für 1 Jahr sein, sondern ein Plan, den du auf dem Weg anpassen kannst. Auch hier ist hohe Präsenz und viel Kommunikation innerhalb des Unternehmens notwendig.

Die Vision und Roadmap sind ein zentrales Tool für den Product Owner zur Abstiummung mit den Stakeholder.

Aus Erfahrung wissen wir, dass Stakeholder management und die planung der Roadmap zu den größten Herausforderungen von Product Ownern zählt.

Woche 6 + 7: Werde ein guter Sparringspartner für deine Entwickler:innen

Du musst als Produktmanger:in nicht programmieren können, aber du solltest verstehen, auf welchem Tech Stack du sitzt. So erkennst du leichter, wo es Einschränkungen gibt, wo Probleme auftreten und wie lange es dauern wird, bestimmte Feature zu bauen. Außerdem wirst du so zu einem besseren Sparringspartner für das Entwicklungsteam und die Stakeholder:innen.

Auch solltest du als Produktmanager:in dein Entwicklungsteam stark in die Discovery einbinden und dafür sorgen, dass das gesamte Team immer einen guten Überblick hat, an welchen Themen ihr als Nächstes arbeiten werdet und warum. Hier eignet sich zum Beispiel User Story Mapping als Alignment-Werkzeug und datengetriebenes Requirements Engineering. Der Product Owner fördert die Zusammenarbeit im Scrum-Team, einschließlich des Scrum Masters und der Entwickler, was für die Planung und Umsetzung von Sprints entscheidend ist.

Woche 8: Messe, ob die Feature/das Produkt wirklich funktioniert

Auch wenn das Produkt auf den Markt gebracht wurde, ist deine Arbeit als Produktmanager:in noch nicht abgeschlossen. Jetzt ist es deine Aufgabe, das Produkt weiterhin zu überwachen und kontinuierlich zu verbessern. Hierbei nutzt du Daten und Feedback von den Kund:innen, um Schwachstellen zu identifizieren, es daraufhin zu optimieren und neue Funktionen und Features zu entwickeln.

Hebe dich von den vielen Produktmanager:innen ab, die sich in ihrer Arbeit zu stark auf die Delivery konzentrieren. Befreie dich vom Zwang, alle Anforderungen der Stakeholder:innen genau so umzusetzen, übernimm Verantwortung für das Produkt und biete anhand folgender Punkte einen Mehrwert:

  • Reduziere Risiken für die Entwicklung, in dem du mit den Kund:innen sprichst, und sorge für einen guten Discovery-Prozess.
  • Identifiziere wichtige Stakeholder:innen und finde passende Kommunikationsformate.
  • Helfe deiner Organisation, mit einer Produktvision und einer Roadmap zu verstehen, in welche Richtung ihr lauft – und nimm sie mit auf die Reise
  • Arbeite eng mit dem Entwicklungsteam zusammen und binde es frühzeitig in die Discovery ein.
  • Messe, ob deine Features/Produkte wirklich funktionieren, und iteriere die Lösungen.

Wohin entwickelt sich Produktmanagement als Nächstes?

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