2.10.2023
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Digitales Geschäftsmodell entwickeln: Einfach erklärt für Produktmanager:innen!

Die Digitalisierung spielt eine transformative Rolle in der Entwicklung von Geschäftsmodellen, indem sie sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet, die Unternehmen nutzen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies gilt für verschiedene Arten von Unternehmen, die durch die Digitalisierung ihre Geschäftsmodelle anpassen und optimieren können. Das Gleiche gilt für digitale Geschäftsmodelle, egal ob bei Startups oder etablierten Unternehmen. Erfahre, wie du die drei großen Herausforderungen anhand von fünf Buzzwords überwinden kannst.

Was sind Geschäftsmodelle – und wie sie sich auf Unternehmen auswirken

Bevor wir in die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle eintauchen, sollten wir erst einmal definieren, was wir darunter verstehen.

Die Geschäftsmodell-Entwicklung bedeutet, die unterschiedlichen Facetten eines Geschäftsmodells zu verstehen und kontinuierlich zu testen, mit dem Ziel, ein neues Geschäftsmodell am Markt zu etablieren.

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen einen Mehrwert für seine Kund:innen liefert und gleichzeitig einen Teil dieses Wertes für sich behalten kann, um langfristig profitabel zu sein. Ein effektives Wertangebot ist dabei entscheidend, da es eng mit den Bedürfnissen der Kunden verknüpft ist. Werkzeuge wie das Value Proposition Canvas unterstützten die Analyse des Kundensegements, um einen tiefen Einblick in die Kundenbedürfnisse zu gewinnen und diese mit den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen in Einklang zu bringen.

Entwickelst du ein neues digitales Geschäftsmodell, sollte es nicht nur das bestehende Modell verbessern, sondern auch:

  • Innovationen einbringen
  • Probleme von Kund:innen noch besser lösen
  • Kosten senken
  • Einnahmen langfristig steigern

Es gibt typischerweise zwei verschiedene Ausgangssituation, in denen es zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle kommt, die wir uns hier ansehen möchten:

Ausgangssituation 1: Startups

Für Startups ist es unumgänglich, von Anfang an innovativ zu denken und ein Geschäftsmodell zu entwickeln, welches langfristig bestehen kann. Im Gegensatz etablierten Unternehmen gibt es noch keine feste Organisation was das Startup Team schnell und flexibel macht.

Hier ist das Ziel klar: die Geschäftsidee möglichst schnell ein tragfähiges Geschäftsmodell umzuwandeln, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

Da Startups über wenige Ressourcen verfügen, ist es wichtig, möglichst schnell die Wichtigsten Aspekte der Idee zu überprüfen.

Daher sollten sich Startups auf den kritischen Teil des Geschäftsmodell stürzen und zeigen, dass ihr Produkt die Lösung eines speziellen Kundenproblems ist und die Kunden zahlungswillig sind. Die Kundenperspektive ist entscheidend, um die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und ein passendes Wertangebot zu entwickeln. Dazu sind 3 Aspekte wichitig: Gibt es das erwartete Kundensegment? Ist die Lösung wirklich relevant für den Kunden und stellt eine Verbesserung dar? Sind die Kunden bereit für die Lösung zu bezahlen.

Ausgangssituation 2: Geschäftsmodell entwickeln in etablierten Unternehmen

Anpassungsfähigkeit und Weiterentwicklung sind für etablierte Unternehmen genauso wichtig, wie für Startups. Die digitale Transformation ermöglicht es Unternehmen, sich an Marktveränderungen anzupassen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. In diesem Zuge kann ein neues Geschäftsmodell nötig werden.

Dafür können etablierte Unternehmen agile Methoden innerhalb eines iterativen Prozesses einsetzen. Durch das kontinuierliche Anpassen und Verbessern verschiedener Ansätze kann es auch großen Konzernen gelingen, ein neues, innovatives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Bestehende Unternehmen sind nicht so flexibel und schnell wie Startups. Allerdings haben sie einen anderen Vorteil: Sie haben mehr Ressourcen und verfügen über Bestandskund:innen. Funktioniert ein neues Geschäftsmodell für diese, kann es auch schnell skaliert werden.

Exkurs: Business Model Canvas nach Alexander Osterwalder

Eine nützliche Ressource für die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle ist der Business Model Canvas von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur. Mithilfe von neun Bausteinen – von der Problemanalyse bis zur Umsetzung des Geschäftsmodells – hilft es Startups, ihre Geschäftsideen zu skizzieren.

Die Entwicklung eines Geschäftsmodells ist ein strukturierter Prozess, der Iterativ die verschiedenen Aspekte des Geschäftsmodells testet.

Das Business Model Canvas ersetzt quasi den Businessplan und hat viele Vorteile: Es visualisiert auf einfache Weise die Geschäftsidee. Zudem ist es leichtgewichtiger und schneller zu verändern als ein Business Plan. Und reflektiere den derzeitigen Stand des Teams und dessen annahmen. Durch eine hohe Flexibilität ist der Canvas perfekt für Unternehmen in der Startup-Phase geeignet.

Die 3 wichtigsten Schritte bei der Geschäftsmodellentwicklung

Schritt 1: Kund:innen verstehen. Was ist das Ziel?

Der Kund:innen stehtehen im Mittelpunkt jedes erfolgreichen Geschäftsmodells. Es ist essentiell, die Situation und das Ziel unserer Kunden zu verstehen, um ein erfolgreiches Produkt zu entwickeln. Daher ist es wichtig:

  • Den Job to be Done, sprich das Ziel unserer Kunden zu verstehen. Was wollen unsere Kunden am Ende des Tages wirklich erreichen? Dabei gibt es Funktionale, Emotionale und Soziale Aspekte zu beachten.
  • Wie lösen unsere Kunden heute das Problem, beziehunsweise erreichen ihr Ziel.  Dies können wir mit einer Marktanalyse klären, oder in Gesprächen mit potentiellen Zielkunden.

Dieser Schritt ist essentiell und findet sich auch im Design thinking Prozess und anderen Geschäftsmodellentwicklungsprozessen wieder. Ein gutes Kunden und Problemverständnis sind die Grundlage für einen späteren Geschäftserfolg.

2. Lösungsidee testen

Die Entwicklung und Anpassung von Lösungen sollte iterativ erfolgen. Das bedeutet, dass auf Basis des von Schritt 1 eine Produktidee skizziert wird, welche mit den potentiellen Zielkunden getestet wird. Basierend auf dem Kundenfeedback wird diese Lösung dann verbessert. Die Schlüsselelemente dazu sind:

  • Iterative Entwicklung: Nutzen Sie agile Methoden, um flexibel und schnell auf neues Feedback reagieren zu können.
  • Innovativer Ansatz: Fördern Sie eine Kultur der Innovation und Experimentierfreudigkeit in Ihrem Team. Nur so können wirklich neue und kreative Lösungen entstehen. Ein Schlüsselemet dazu ist die Einbindung des kompletten Software Entwicklungs Teams. Design und Engineering bringen dabei wichtige Aspekte in die Lösungsgestaltung mit ein.
  • Flexibilität und Agilität: Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen bzw. das Team in der Lage ist, schnell auf Veränderungen und neue Erkenntnisse zu reagieren.

3. Channel/Vertriebsweg testen

Funktioinierende Vertriebskanäle sind am Ende des Tages entscheidend für den Erfolg eines Geschäftsmodells. Die Frage ist: können wir zahlungswillige Kunden in ausreichender Anzahl mit entsprechend geringen Kosten akquirieren?

Dazu testen wir in der Regel die Verschiedenen Vertreibskanäle vorab und versuchen von den Kunden ein Comittemnt für den Kauf des Produktes einzuholen. So stellen wir den späteren Erfolg der Idee sicher.

Ziel Product-Market Fit

Ein entscheidender Aspekt bei der Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells ist das Erreichen des Product-Market Fit. Dies bedeutet, dass Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung genau auf die Bedürfnisse des Marktes und der Kunden abgestimmt ist und die eben besprochen Aspekte getestet sind.

Die Validierung des Produkt-Market Fit stellt sicher, dass dein Produkt oder die Dienstleistung eine echte Lösung für die Probleme deiner Zielkunden bietet und diese bereit sind, dafür zu bezahlen.

Nach Erreichen des Product-Market Fit kommt die Skalierungsphase. Sobald du den Product-Market Fit erreicht hast, könnt ihr die Bemühungen auf die Skalierung und den Ausbau des Geschäftsmodells konzentrieren.

Das Wichtigste in Kürze

Die digitale Welt entwickelt sich ständig weiter. Unternehmen müssen Werte schaffen, liefern und erfassen, um erfolgreich zu sein. Also muss auch dein digitales Geschäftsmodell auf dem neuesten Stand bleiben – egal ob bei einem Startup oder einem Großkonzern.

Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ist ein kontinuierlicher Prozess, der sowohl Kreativität als auch strategisches Denken erfordert. Egal, ob Sie ein Startup oder ein etabliertes Unternehmen sind, die Prinzipien der Kundenzentrierung, der flexiblen Lösungserstellung und der optimierten Vertriebskanäle sind entscheidend für den Erfolg. Mit einer offenen Kommunikation und einer unterstützenden Unternehmenskultur können Sie sicherstellen, dass Ihr Team motiviert und in der Lage ist, die Herausforderungen der Geschäftsmodell-Entwicklung zu meistern.

Wir hoffen, dass dieser Leitfaden Ihnen hilfreiche Einblicke und Anregungen bietet. Wenn Sie Fragen haben oder weitere Unterstützung benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Viel Erfolg bei der Entwicklung Ihres Geschäftsmodells!

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